Das war einst einmal ein wunderschöner und entspannender Wanderweg von ca. 20 km. Heute ist es, dank Komoot und anderen Apps, ein MTB/TB Trail, den man nicht mehr laufen kann, ohne einen mentalen Zusammenbruch zu bekommen.
Der Weg ist genau eine Person breit. Man läuft, grüßt sich, redet für ein paar Minuten über das Wetter oder die Windanlagen die wir bekommen sollen, und dann kommt eine Stelle, an der die schnelleren die langsameren mal überholen können.
Dann kommen die Biker. Klingeln, quietschende Reifen, lautes Geschrei, dass man aus dem Weg gehen soll. Man stellt sich ins schützenswerte Biotop, die Biker krachen fluchend an einem vorbei. Nicht einer oder drei, dutzende jede Stunde, manchmal mehr.
Der Wald war mal unsere Therapie. Physisch und psychisch haben wir hier aufgebaut. Wir haben Müll mitgenommen, Ruhe reingebracht. Tiere waren hier, die zwar nicht zutraulich waren, aber immerhin neugierig aus der Ferne gestarrt haben. Füchse, gelegentlich ein Reh, manchmal hörte man die Wildschweine, und vor ein paar Wochen wurde ein Wolf gesichtet.
Heute verstecken sie sich. Ratter, klatter, rump, rump, knallen die Dullies aus München durch den als Wildgehege umzäunten Wald. Um die Hubertus-Kapelle stehen Bikes, man kommt schon gar nicht mehr durch, und am Entenweiher sind die sechs Bänke mit Fahrrädern und Satteltaschen zugestellt, damit auf den beiden letzten die sechs Hanseln sitzen können, weil Jonas-Kevin aus Berlin an seinem Bike einen Platten flicken muss.
Biker reden nicht, sie rasen. Biker nehmen keinen Müll mit, sie lassen die Kleber für den Reifen da. Sie sind nicht leise, ein Teil des Walds, sondern laut, nehmen sich die Natur als ihr Eigentum. Selbst die netten müssen an uns vorbei, sind lauter als wir. Sie verfestigen den Boden, machen aus weichem Waldboden einen harten Pfad, der im Regen nicht mehr zurückspringen kann. Sie verstellen die Ruhezonen, und weil unsere 2 Stunden ihre 30 Minuten sind, und die Wanderer jetzt den Pfad meiden, stoppt auch keiner mehr am Hexenhäusel, und die Dame, die (und ihre Mutter) das seit 1969 betrieben hat, musste dieses Jahr schließen. Die Wanderer bleiben aus, die Biker brettern durch bis zum St. Hubertus oder Ebersberg.
Eigentlich sind wir ja beide vereint im Kampf gegen das Auto. Aber Biker sind das colstridium diffizile der Natur, ein Schädling, der immer schon da war, aber durch seine Vehemenz die anderen, nützlichen Bewohner, verdrängt und den Wirt zerstört.
Bildbeschreibung, wenn ich nicht wütend im Wald stehe.