Übergangsjackenungewissheiten
Der Herr Buddenbohm schreibt ja mit an Regelmäßigkeit grenzender Gelegenheit über das urdeutsche Phänomen der Übergangsjacken. Falls nicht, so sollte er es zumindest tun. Ich würde es lesen.
Just heute bin ich jedenfalls in dieses Dilemma geraten.
Es ging früh raus, bei 3°C. Laut Wettervorhersage erwarteten uns am späten Nachmittag 17°C.
Was also anziehen? Bei Temperaturen um den Nullpunkt herum, greife ich üblicherweise verlässlich zur Winterjacke, die sich auch noch bequem bis um die zehn Grad tragen lässt.
Wenn es jedoch schon auf die zwanzig Grad zugeht, dann ist die Winterjacke definitiv zu warm.
Also fiel der morgendliche Griff zur Jacke auf die „Übergangsjacke“.
Streng genommen ist es natürlich keine Übergangsjacke, aber ich nutze sie eben als solche.
Und retrospektiv betrachtet hätte ich mir die Jacke heute auch gleich sparen können.
Denn mit der dünnen Jacke stand ich heute morgen fröstelnd am Bahnsteig und nachmittags dann doch etwas zu warm angezogen am anderen Bahnsteig.
So war ich, dank Übergangsjacke, gleich zwei mal falsch angezogen.
Wie man’s eben so macht.
Dafür war die Temperatur im Büro heute mal ausgeglichen und angenehm, während ich montags noch von früh bis spät auch innerhäuslich gefroren habe, wie ein Schneider. Aber vielleicht möchte mir der Arbeitgeber damit auch ein Signal senden. Wer weiß.
Ich bin jedenfalls sehr froh, dass am kommenden Samstag die lokale Eisdiele wieder eröffnet — ein sicheres Zeichen, dass uns stabilere Temperaturen oberhalb von zehn Grad nun dauerhaft begleiten mögen. Hoffe ich zumindest.